Was den Rhododendron von Azaleen unterscheidet, welche Bedürfnisse er hat, und wie Sie Rhododendren und Azaleen richtig pflegen, erfahren Sie hier.
Die meisten kennen den Rhododendron aus Großmutters Garten oder aus alten Parkanlagen. Durch neue Arten und Sorten sowie durch neue Veredelungen erleben sie jedoch ihr neues Comeback.
Die Gattung Rhododendron umfasst rund 1000 Arten. Ihre Hauptverbreitungsgebiete sind Asien und Nordamerika. Lediglich zwei Arten (R. ferugineum und R. hirsutum) sind in deutschen Gebirgen beheimatet. Unter den Rhododendren gibt es sowohl immergrüne als auch laubabwerfende Arten.
Standort, Boden & Pflege
Rhododendren (vor allem immergrüne Arten) bevorzugen einen mindestens absonnigen, besser halbschattigen bis überwiegend schattigen Standort. Im Idealfall ist der Standort so gewählt, dass sie vor direkter Mittagshitze geschützt sind. Exponierte Standorte sowie Zugluftschneisen sind für Rhododendren völlig ungeeignet. Deshalb ist ein ganzjährig windgeschützter Standort unerlässlich.
Die Moorbeetgehölze benötigen einen lockeren, humosen, ausreichend feuchten, aber durchlässigen und gut durchlüfteten Boden. Stark lehmige und staunasse Böden sind der Tod für Rhododendren. Aus diesem Grund müssen schwere Böden durch eine Zugabe von Laubhumus, Sand oder Rindenmulch aufgelockert werden. Weil die im Handel gängigen Rhododendren einen niedrigen pH-Wert des Bodens bevorzugen, ist die Zugabe von spezieller Rhododendron-Erde zu empfehlen. Diese bietet ein saures Milieu, ist sehr gut wasserführend und ist für die Pflanzung in ausreichender Menge gedüngt.
Zur regelmäßigen Pflege von Rhododendren gehört die Düngung. Auf den niedrigen pH-Wert angepasst, sollte zur Nährstoffversorgung spezieller Rhododendron-Dünger verwendet werden. Dieser enthält alles, was die Pflanzen benötigen und sorgt durch seine besondere Zusammensetzung für einen dauerhaft sauren Boden. Weil sich unmittelbar nach der Blüte die Knospen für das Folgejahr entwickeln, sollte für eine üppige Knospenbildung während der Blüte gedüngt werden.
Um diese Knospenbildung noch zu fördern, sollen vor allem großblumige Arten nach der Blüte ausgeputzt werden. Hierzu werden die verwelkten Blüten zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und vorsichtig zur Seite hin ausgebrochen. Weil sich zum gleichen Zeitpunkt die neuen, noch weichen Neutriebe um die welke Blüte herum entwickeln, sollte behutsam vorgegangen werden.
Damit der Boden gleichmäßig feucht bleibt, sind Rhododendren dankbar über eine Schicht Rindenmulch. Dieser sorgt bei der Zersetzung zusätzlich für sauren Boden.
Immergrüne Rhododendren
Typische immergrüne Vertreter sind die großblumigen Rhododendron-Hybriden, Rhododendron yakushimanum-Hybriden und seit kurzer Zeit auch Rhododendron micranthum. Letzt genannter hat unter der Sortenbezeichnung ‚Bloombux’® für Aufsehen erregt. Seine kleinen Blätter ähneln denen des Buchsbaums, welcher in den letzten Jahren massiv unter dem Buchsbaumzünsler gelitten hat. ‚Bloombux’® stellt hier eine echte Alternative dar. Weil er anders als die meisten Rhododendren auch in normaler Gartenerde wächst, ist nur darauf zu achten, dass der Boden nicht zu schwer ist.
Die Hybrid-Sorten fallen in erster Linie durch ihre großen Blüten auf. Ihre trichterförmigen Blüten ordnen sich gruppiert zu regelrechten Blütenbällen an, welche schon von weitem zu sehen sind. Aber auch ihre spatelförmigen, immergrünen Blätter sind von nennenswertem Zierwert. Auf zusagendem Standort erreichen Hybrid-Sorten eine Höhe von rund 1,5 bis 2 Meter.
Die Yakushimanum-Hybrid Rhododendren sind eine Kreuzung aus Rhododendron yakushimanum (beheimatet auf der Insel Yakushima) und großblumigen Rhododendron-Hybriden. Sie haben einen schwächeren und kompakten Wuchs und erreichen durchschnittlich eine Endhöhe von etwa 100 Zentimetern. Ihre Blütenpracht steht den Hybrid-Sorten in nichts nach. Besonders zu erwähnen ist die weiß-filzige Behaarung der jungen Blätter. Dieser dient als natürlicher Sonnenschutz und lässt diese Rhododendron-Art auch an etwas sonnigeren Plätzen gedeihen.
Laubabwerfende Rhododendren: Azaleen
Der Begriff Azalee hat sich für laubabwerfende Rhododendron-Arten fest etabliert. Die sogenannten Diamant-Azaleen sind in unterschiedlichen Farben erhältlich und weisen einen kompakten und gedrungenen Wuchs auf. Durch die Einführung der immergrünen Sorten ‚Bloombux’® und ‚Bloombux’®Magenta verlieren diese jedoch zunehmend an Bedeutung.
Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich hingegen die großblumigen Azaleen. Die sogenannten Knapp-Hill-Azaleen erreichen eine Höhe von ca. 150 Zentimetern. Neben Ihrer attraktiven Herbstfärbung sind es vor allem ihrer üppigen Blüten, die Pflanzenfreunde staunen lassen. Neben weißen und gelben Sorten sind es vor allem die leuchtend pink, orange oder rein rot blühenden Sorten, die Aufsehen erregen. Diese Farben sind bei Sträuchern eher selten. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind Azaleen ein Muss für jeden Hobbygärtner. Weil diese Azaleen ihr Laub abwerfen, können diese – bei ausreichend feuchtem Boden – auch sonnig gepflanzt werden.
Unser Tipp: Die Sorten von Rhododendron viscosum aus der „Smell Well“-Serie sind alle samt duftend. Sie sind in weiß, gelb, rosa, orange und rot erhältlich.
Easydendron®-Rhododendren
Noch vor wenigen Jahren als INKARHO® (Interessengemeinschaft kalktoleranter Rhododendron) bekannt, sind diese veredelten Sorten unter dem internationalen Label Easydendron® zu finden. Alle Easydendron®-Pflanzen sind auf eine weitgehend kalktolerante Unterlage veredelt. Sie gedeihen auf Böden mit einem pH-Wert von 4,5 bis 6,5. Lediglich schwere Böden müssen wie oben beschrieben gelockert werden.
Neben der Kalktoleranz bringt die Easydendron®-Unterlage noch einen weiteren Vorteil mit sich. Weil diese Unterlage ein überdurchschnittlich starkes Wurzelwerk entwickelt, sind die Pflanzen wüchsiger, kräftiger und auch gesünder. Sie sind im Vergleich zu herkömmlichen Rhododendren zwar etwas teurer, machen sich aber durch ihre gesteigerte Vitalität und geringere Krankheitsanfälligkeit schnell bezahlt.